
Karpaltunnelsyndrom OP – alles über den Eingriff
Die Karpaltunnelsyndrom OP ist eine bewährte Methode zur langfristigen Entlastung des Nervus medianus, wenn konservative Behandlungen nicht mehr ausreichen. Der minimalinvasive Eingriff sorgt für eine schnelle Heilung und Wiederherstellung der Handfunktion.
Es gibt viele mögliche Gründe, warum ein an Karpaltunnelsyndrom entstehen kann. Sie sind vielfältig und oft multifaktoriell bedingt. Zu den häufigsten Risikofaktoren gehören:
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Berufliche Belastung: Monotone, wiederholte Handbewegungen, z. B. bei Arbeiten am Computer, in handwerklichen Berufen oder beim Spielen von Musikinstrumenten.
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Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, Wechseljahre oder Schilddrüsenstörungen können Wassereinlagerungen und damit Schwellungen im Karpaltunnel begünstigen.
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Stoffwechselerkrankungen: Diabetes mellitus oder rheumatische Erkrankungen erhöhen das Risiko für eine Nerveneinengung.
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Verletzungen oder anatomische Besonderheiten: Knochenbrüche, Prellungen oder angeborene Engstellen können zu einer dauerhaften Druckerhöhung führen.
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Genetische Veranlagung: In einigen Familien tritt das Karpaltunnelsyndrom gehäuft auf.
Die Erkrankung betrifft häufig Frauen und tritt insbesondere zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr auf. In städtischen Regionen wie Wien, wo viele Menschen Bürotätigkeiten ausüben, ist die Diagnose besonders verbreitet.
Behandlungsmöglichkeiten
In den frühen Stadien kann das Karpaltunnelsyndrom mit konservativen Maßnahmen wie Handgelenksschienen, entzündungshemmenden Medikamenten oder Kortisoninjektionen behandelt werden. Diese Maßnahmen können die Beschwerden lindern, beseitigen aber nicht die Ursache der Erkrankung. In den meisten Fällen wird über die Zeit eine operative Behandlung notwendig.
Die Karpaltunnelsyndrom OP ist ein bewährter Eingriff zur langfristigen Entlastung des Nervus medianus. Dabei wird das Karpalband (Retinaculum flexorum) durchtrennt, um den Druck auf den Nerv zu reduzieren. Der Eingriff kann offen oder endoskopisch durchgeführt werden und erfolgt in der Regel unter lokaler Betäubung.
In den folgenden Abschnitten gehen wir detailliert auf die Diagnose, operative Behandlungsmethoden und die Nachsorge nach einer Karpaltunnelsyndrom OP ein.
Wann ist eine Operation sinnvoll?
Eine Operation ist dann sinnvoll, wenn konservative Maßnahmen wie Handgelenksschienen, entzündungshemmende Medikamente oder Kortisoninjektionen nicht mehr ausreichen oder die Beschwerden fortschreiten. Folgende Situationen sprechen für einen operativen Eingriff:
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Dauerhafte oder zunehmende Symptome: Wenn Taubheitsgefühle, Kribbeln und Schmerzen über mehrere Monate bestehen und sich nicht bessern.
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Nachlassende Kraft und Greiffunktion: Ein deutliches Schwächegefühl in der Hand, das zu Problemen beim Greifen und Halten von Gegenständen führt.
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Muskelschwund im Daumenballen (Thenaratrophie): Eine sichtbare Rückbildung der Muskulatur weist auf eine dauerhafte Nervenschädigung hin, die durch eine Operation gestoppt werden kann.
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Einschränkungen im Alltag: Wenn berufliche oder alltägliche Tätigkeiten durch die Beschwerden erheblich beeinträchtigt sind.
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Erfolglosigkeit konservativer Therapien: Falls physiotherapeutische Maßnahmen und Schienen nach mehreren Monaten keine signifikante Verbesserung bringen.
Die Karpaltunnelsyndrom OP stellt in diesen Fällen die beste Möglichkeit dar, den Nerv dauerhaft zu entlasten und einer fortschreitenden Nervenschädigung vorzubeugen. Dabei wird das Karpalband (Retinaculum flexorum) chirurgisch durchtrennt, um den Druck auf den Nervus medianus zu verringern. Der Eingriff kann offen oder endoskopisch durchgeführt werden und erfolgt in der Regel unter lokaler Betäubung.
Operationsverfahren
Offene Karpaltunnelspaltung
Die offene Karpaltunnelspaltung ist das klassische Operationsverfahren zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms. Dabei wird ein etwa 3 bis 5 cm langer Hautschnitt an der Handinnenfläche vorgenommen, um das darunterliegende Karpalband (Retinaculum flexorum) unter direkter Sicht durchzutrennen. Dies führt zur sofortigen Druckentlastung des Nervus medianus.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode besteht darin, dass der Operateur eine direkte Sicht auf das Operationsgebiet hat, wodurch das Risiko für ungewollte Nervenverletzungen minimiert wird. Die offene Technik ermöglicht eine präzise Durchführung und wird in vielen Fällen bevorzugt, insbesondere wenn der Karpaltunnel anatomische Besonderheiten aufweist oder eine ausgedehnte Gewebeveränderung vorliegt.
Der Nachteil der offenen Karpaltunnelspaltung besteht in einer etwas längeren Heilungszeit, da die größere Wunde und das umliegende Gewebe zunächst regenerieren müssen. Dennoch heilt die Narbe in der Regel gut ab und verbleibt unauffällig in einer natürlichen Hautfalte.
Endoskopische Karpaltunnelspaltung
Bei der endoskopischen Karpaltunnelspaltung wird nur ein kleiner Hautschnitt von etwa 1 cm gesetzt, durch den eine Kamera (Endoskop) eingeführt wird. Mit speziellen mikrochirurgischen Instrumenten wird das Karpalband unter Sichtkontrolle durchtrennt. Dieses Verfahren ist minimalinvasiv und zeichnet sich durch eine schnellere Wundheilung sowie eine kürzere Erholungszeit aus.
Da der Eingriff mit einer kleineren Wunde einhergeht, haben Patienten häufig weniger postoperative Beschwerden und können schneller in den Alltag zurückkehren. Ein Nachteil der endoskopischen Methode ist jedoch, dass der Chirurg eine eingeschränkte Sicht auf das Operationsgebiet hat, was in seltenen Fällen das Risiko für ungewollte Nervenverletzungen erhöhen kann. Daher ist es wichtig, dass diese Methode von einem erfahrenen Operateur durchgeführt wird.
Beide Verfahren sind gleichermaßen effektiv, sodass die Wahl der Operationsmethode individuell getroffen wird – basierend auf den anatomischen Gegebenheiten des Patienten sowie den Vorlieben des Chirurgen.
Effizienz und Vorteile der Karpaltunnelsyndrom Operation
Die operative Behandlung des Karpaltunnelsyndroms ist eine bewährte Methode mit einer sehr hohen Erfolgsquote. In über 90 % der Fälle kommt es nach dem Eingriff zu einer deutlichen und langfristigen Besserung der Beschwerden. Durch moderne, schonende OP-Techniken wie die endoskopische Karpaltunnelspaltung kann die Heilungszeit zusätzlich verkürzt werden, sodass Patienten schneller wieder arbeits- und alltagsfähig sind.
Die Operation erfolgt in der Regel ambulant und unter lokaler Betäubung, was das Risiko von Komplikationen minimiert. Zudem sind die Eingriffe insgesamt wenig belastend und ermöglichen eine rasche Erholung. Dank gezielter Nachsorge, Physiotherapie und schonender Techniken wird die Funktion der Hand schnell wiederhergestellt, sodass Patienten ihren gewohnten Tätigkeiten bald wieder nachgehen können.
Nachsorge und Heilungsdauer
Die richtige Nachsorge ist entscheidend für eine schnelle Genesung nach einer Karpaltunnelsyndrom OP. Direkt nach dem Eingriff wird die Hand mit einem Verband geschützt, um die Wunde zu stabilisieren und Schwellungen zu reduzieren.
In den ersten Tagen ist es ratsam, die Hand regelmäßig zu kühlen und hochzulagern, um Schwellungen und Schmerzen zu minimieren.
Leichte Bewegungen der Finger sollten frühzeitig durchgeführt werden, um die Beweglichkeit der Hand zu erhalten und Verklebungen zu vermeiden. Dennoch ist es wichtig, starke Belastungen und schwere körperliche Arbeiten in den ersten Wochen zu vermeiden. In der Regel können alltägliche Aktivitäten nach etwa zwei Wochen wieder aufgenommen werden, während körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten bis zu sechs Wochen Schonung erfordern.
Physiotherapie und Ergotherapie können den Heilungsprozess zusätzlich unterstützen, insbesondere wenn vor der Operation bereits ein Muskelschwund oder eine eingeschränkte Beweglichkeit bestanden hat. Eine regelmäßige Nachkontrolle beim behandelnden Arzt stellt sicher, dass die Heilung optimal verläuft und eventuelle Komplikationen frühzeitig erkannt werden. Insgesamt bietet die Operation eine sehr gute Prognose mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Wiederherstellung der Handfunktion.
Wie merke ich, dass ich Karpaltunnelsyndrom habe?
Die Symptome des Karpaltunnelsyndroms entwickeln sich oft schleichend und verstärken sich mit der Zeit. Typische Beschwerden sind:
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Taubheitsgefühle und Kribbeln: Besonders in Daumen, Zeige-, Mittel- und der dem Mittelfinger zugewandten Hälfte des Ringfingers. Diese Empfindungen treten häufig nachts auf und können Betroffenen den Schlaf rauben.
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Schmerzen: Brennende oder stechende Schmerzen im Handgelenk, die bis in den Unterarm oder die Schulter ausstrahlen können.
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Schwächegefühl in der Hand: Schwierigkeiten beim Greifen und Halten von Gegenständen, wodurch diese oft unbemerkt aus der Hand fallen.
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Muskelschwund (Thenaratrophie): In fortgeschrittenen Stadien kann es zu einer sichtbaren Rückbildung der Daumenballenmuskulatur kommen.
Die Beschwerden treten typischerweise in den frühen Morgenstunden oder nachts auf, da die Hand während des Schlafens oft in einer gebeugten Position ruht. In schweren Fällen bleiben die Symptome dauerhaft bestehen und können zu massiven Einschränkungen im Alltag führen.
Was ist das Karpaltunnelsyndrom eigentlich genau?
Das Karpaltunnelsyndrom (KTS), auch Carpaltunnelsyndrom (CTS) genannt, ist eine Erkrankung, bei der der Nervus medianus im Bereich des Handgelenks eingeengt wird. Diese Einengung entsteht durch eine Druckerhöhung im Karpaltunnel, einem anatomisch begrenzten Raum, durch den der Nervus medianus zusammen mit den Beugesehnen der Finger verläuft. Der erhöhte Druck führt zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Kribbeln in der Hand, insbesondere im Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und der dem Mittelfinger zugewandten Hälfte des Ringfingers.
Betroffene klagen häufig über nächtliche Beschwerden, da die Handstellung im Schlaf den Druck auf den Nerv verstärken kann. Unbehandelt kann das Karpaltunnelsyndrom zu anhaltenden Nervenschäden und Muskelschwund im Bereich des Daumenballens (Thenaratrophie) führen.
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